Auf dem Blog „Denken ohne Geländer“ des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung e.V. an der TU Dresden beschreibt Francesca Weil, wie das menschenverachtende Zusammenspiel staatlicher Institutionen der DDR das Leben von Menschen dramatisch verändern konnte.
Anhand der Biografie von Elisabeth Q. zeigt die Historikerin die Doppelmoral staatlicher Institutionen auf, aber auch, dass Patientinnen von Venerologischen Stationen der DDR, wie sich auf dem Gelände der Riebeckstraße 63 in Leipzig eine befunden hatte, bis heute mit Spätfolgen zu kämpfen haben. Zudem wird deutlich, wie unterschiedlich der Umgang mit Männern und Frauen gewesen ist: Männer wurden nicht nur deutlich seltener mit Verdacht auf Geschlechtskrankheiten eingewiesen; auch wurde bei den eingewiesenen Frauen sehr viel seltener eine Geschlechtskrankheit nachgewiesen.